Stadionrandale-Szenario bei Großübung im Parkhaus der Biotest realistisch nachgestellt

Dichte Rauchschwaden, lodernde Fahrzeuge und zahlreiche Verletzte. Im Parkhaus der Biotest AG in Dreieich-Dreieichenhain fand am Freitagabend eine groß angelegte Einsatzübung der Feuerwehr Dreieich statt. Simuliert wurde ein Ausnahmezustand nach einem Fußballspiel im nahegelegenen Sportparks, dessen Besucher das Parkhaus regelmäßig als Parkfläche nutzen.
Das Übungsszenario sah vor, dass auf den Ebenen 9 bis 12 aggressive Fans randalieren, pyrotechnische Gegenstände (Bengalos) zünden und schließlich drei Fahrzeuge in Brand setzen. Mehrere Bengalos wurden auch in die Treppenhäuser geworfen, wodurch diese stark verraucht und kaum noch begehbar waren. Die Sichtweite lag unter einem Meter.
Auf allen betroffenen Ebenen von der 9. bis zur 12. Etage, wurden zahlreiche Verletzte und bewusstlose Personen angenommen, teils in unmittelbarer Nähe der brennenden Fahrzeuge, teils in den verrauchten Treppenräumen. Zwei Personen galten als stark rauchgasexponiert, weitere wiesen Schnitt- und Schlagverletzungen auf.
Über 60 Einsatzkräfte der Feuerwehr Dreieich aus allen Stadtteilen waren beteiligt, unterstützt vom Ortsverband des Deutschen Roten Kreuzes Dreieich, der die medizinische Versorgung und den Abtransport der Verletzten übernahm. Insgesamt arbeiteten 14 Feuerwehrkameradinnen und -kameraden unter schwerem Atemschutz im Inneren des Parkhauses. Sie führten einen Parallelangriff in beiden Treppenhäusern durch, um die Brände zu bekämpfen und eingeschlossene Personen zu retten.
Zusätzlich wurden bewusstlose Personen mithilfe der Drehleiter aus den oberen Ebenen des Parkhauses gerettet. Dieses Vorgehen verlangte höchste Präzision und enge Abstimmung zwischen den eingesetzten Trupps im Inneren und den Kräften im Außenbereich.
Ziel der Übung war es, das Zusammenspiel von Brandbekämpfung, Menschenrettung und Einsatzleitung unter realistischen und erschwerten Bedingungen zu trainieren. Die komplexe Lage in den oberen Parkhausebenen, die starke Rauchentwicklung sowie die gleichzeitigen Rettungsmaßnahmen stellten die Einsatzkräfte vor erhebliche Herausforderungen.
Die Übungsleitung zeigte sich nach Abschluss zufrieden mit dem Ergebnis. Kommunikation, Koordination und Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Rettungsdienst funktionierten gut. Gleichzeitig lieferte die Übung wertvolle Erkenntnisse zur Optimierung von Taktik, Materialeinsatz und Organisation bei Großeinsätzen in mehrgeschossigen Gebäuden.
Mit dieser realistischen Einsatzübung bewiesen Feuerwehr und Rettungsdienst einmal mehr ihre Einsatzbereitschaft und ihr hohes Engagement für die Sicherheit der Bevölkerung.